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07.05.2004

Die Zukunft Europas mitgestalten - Wahlaufruf des Diözesanrates zur Europawahl am 13. Juni

Eichstätt. (pde) – Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Eichstätt hat die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, sich an der Wahl zum Europäischen Parlament am 13. Juni 2004 zu beteiligen. Die Wähler würden durch eine hohe Wahlbeteiligung dazu beitragen, dass das Europäische Parlament gestärkt wird und die Forderung nach mehr Demokratie in Europa Auftrieb erhält. Durch den Beitritt von zehn Staaten am 01. Mai 2004 wurde aus der Sicht des obersten Laiengremiums im Bistum Eichstätt ein historischer Schritt getan. „Die Trennung des europäischen Kontinents wurde überwunden. Demokratie, Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit müssen nun sicher verankert werden.“, so der Diözesanrat in seinem Wahlaufruf. Durch die Beteiligung an der Wahl könne der Integrationsprozess unterstützt und die Zukunft Europas mitgestaltet werden.

Fünf Gesichtspunkten kommt dabei aus der Ansicht des Diözesanrates eine besondere Bedeutung zu: Europa brauche eine Verfassung, die sich zum religiösen und kulturellen Erbe Europas bekennt und seine christliche Prägung deutlich macht. Der Diözesanrat tritt dafür ein, dass die Verfassung ausdrücklich einen Hinweis auf die Verantwortung vor Gott, vor den Menschen und vor dem eigenen Gewissen vorsieht.

Ferner sei der achtsame Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen in der industriellen Produktion, in der Landwirtschaft und im privaten Bereich von entscheidender Bedeutung. Im Interesse der Kinder und nachfolgender Generationen solle der Mensch eine lebenswerte Umwelt hinterlassen.

Der Grundsatz der unantastbaren Würde des Menschen verbietet aus der Sicht der katholischen Laien einen Umgang mit menschlichem Leben als bloßem Mittel zum Zweck. Es sei Aufgabe europäischer wie nationaler Gesetzgebung, das menschliche Leben vor dem Verlust seiner Würde zu schützen. Dies gelte besonders am Anfang und am Ende des Lebens, wenn die Betroffenen noch nicht oder nicht mehr in der Lage seien, ihre Interessen selbst wahrzunehmen.

Ein geeintes Europa dürfe sich außerdem nicht abschotten, sondern müsse sich weltweit für die Schaffung und Bewahrung des Friedens und die gerechte Gestaltung der Globalisierung einsetzen. Schließlich müsse Europa allen Menschen gleiche Chancen bieten, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Dazu sei eine Politik der sozialen Gerechtigkeit notwendig.