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22.03.2009

„Politik ist unsere Verantwortung“ - Eichstätter Diözesanrat warnt vor passiver Zuschauerhaltung

Eichstätt/Breitenbrunn. (pde) - Christen und besonders die kirchlichen Räte, Verbände und Organisationen sollten sich wieder mehr in die Politik einmischen. Dafür setzt sich der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Eichstätt ein. „Demokratie lebt von der Verantwortungsbereitschaft vieler. Passive Zuschauerhaltung oder bloße Protesthaltung gefährden sie“, heißt es in einer Erklärung des Diözesanrates. Die Resolution mit dem Titel „Politik ist unsere Verantwortung“ wurde während der Frühjahrsvollversammlung am 21. März in Breitenbrunn zum 60. Gründungsjubiläum der Bundesrepublik Deutschland verabschiedet.

Der Eichstätter Diözesanrat verweist in der Erklärung auf die Erfolgsgeschichte des deutschen Grundgesetzes, das die Basis für politische Freiheit, Stabilität und wirtschaftlichen Erfolg in Deutschland darstelle. Allerdings sei die Demokratie keine perfekte Ordnungsform: „Auch in der Demokratie werden Fehler gemacht“. Deshalb sei ständige Erneuerung und Weiterentwicklung gefordert. Die Zuständigkeit dafür liege nicht nur bei den Politikern, erklärt der Diözesanrat in seinem Positionspapier, sondern: „Wir alle tragen Verantwortung“.

Die Politiker erinnert der Diözesanrat an ihre ganz besondere Verantwortung für das Gemeinwesen. Angesichts der Komplexität und Undurchschaubarkeit politischer Prozesse erwarteten die Bürger Transparenz bei politischen Entscheidungen. Der Diözesanrat appelliert deshalb an die Politiker: „Im Wahlkampf dürfen schwierige politische Sachverhalte nicht auf nichtssagende Schlagworte verkürzt werden. Was vor der Wahl gesagt wurde, muss grundsätzlich auch nach der Wahl gelten.“

Die Arbeit der kirchlichen Räte und Verbände garantiere die Präsenz der Kirche in der pluralistischen Gesellschaft. Ihre demokratische Legitimation ermögliche ihnen eine Zusammenarbeit mit anderen gesellschaftlichen Akteuren „auf Augenhöhe“. Dazu müsse man noch mehr das Gespräch mit der Politik und anderen organisierten Interessen suchen. „Es kommt darauf an, dass wir die Chancen unserer demokratischen Rätestruktur noch stärker nutzen - in den Pfarrgemeinden, auf Dekanats- und Bistumsebene und darüber hinaus“.